Im Mikrokosmos der beiden "Kleinstädte" (Lambach und Stadl-Paura) spitzte sich die Lage zu, die Fronten verliefen oft quer durch Familien, Freundschaften, ja sogar Ehen zerbrachen. Die Auseinandersetzung wurde nicht nur um Bäume geführt, es war ein Kampf um die Meinung im Lande. Das Streuen von Gerüchten, Verbreiten von „Fake News" und Verschwörungstheorien war auch im prä-digitalen Zeitalter Teil des Konflikts. Schließlich eskalierten die Spannungen. GegnerInnen des Projekts sahen sich nicht selten mit Drohungen konfrontiert, verbale Angriffe schlugen mitunter in körperliche Gewalt um.
So erzählt „Kampf um die Traun" nicht nur ein bemerkenswertes Stück Zeitgeschichte anhand ökologischer, politischer und ökonomischer Aspekte, sondern auch davon, wie dünn das Mäntelchen unserer Zivilisation manchmal ist. Wie schnell Meinungsverschiedenheiten in Gewalt umschlagen können - und welche Rolle Politik, Medien und Zivilgesellschaft dabei spielen. Nach einem Baustopp bis Herbst ´97 wurde das Kraftwerk, schließlich doch errichtet. Die Folgen des Widerstands sind dennoch bemerkenswert...Marina Wetzlmaier und Thomas Rammerstorfer haben sich auf eine Spurensuche begeben und mit zahlreichen AkteurInnen des damaligen Konfliktes gesprochen.
https://www.youtube.com/watch?v=hpvcuW_coCQ
https://www.youtube.com/watch?v=QDDMv3ISP6k
O2 ROSSSTALL LAMBACH - Kampf um die Traun
Buchpräsentation und Diskussion. Im Jänner 1996 begannen die Rodungen für den Bau eines Wasserkraftwerkes an der Traun zwischen Lambach und Stadl-Paura. Eine bemerkenswerte Protestbewegung wurde aktiv. Anrainer/innen und Umweltschützer/innen aus ganz Österreich besetzten den Wald und lieferten Polizei, Bauarbeitern und Kraftwerksbefürwortern ein dreimonatiges „Katz und Maus“-Spiel. Es war die längste Besetzung dieser Art in der österreichischen Geschichte.Im Mikrokosmos der beiden "Kleinstädte" spitzte sich die Lage zu, die Fronten verliefen oft quer durch Familien, Freundschaften, ja sogar Ehen zerbrachen. Die Auseinandersetzung wurde nicht nur um Bäume geführt, es war ein Kampf um die Meinung im Lande. Die Kraftwerksbefürworter, angeführt von Landeshauptmann Pühringer und der OKA (heute „Energie AG“), bemühten sich stets die Gegner/innen als professionelle und gar bezahlte „Protesttouristen“ (Landeshauptmann Pühringer) darzustellen. Höhepunkt der Propagandaschlacht bildete die Kontroverse um einen „Faustschlag“ gegen Pühringer, die sogar Eingang in die offizielle Geschichtsschreibung des Landes fand. Das Streuen von Gerüchten, Verbreiten von „Fake News“ und Verschwörungstheorien war auch im prä-digitalen Zeitalter Teil des Konflikts. Schließlich eskalierten die Spannungen. Gegner*innen des Projekts sahen sich nichtselten mit Drohungen konfrontiert, verbale Angriffeschlugen mitunter in körperliche Gewalt um. So erzählt„Kampf um die Traun“ nicht nur ein bemerkenswertes Stück Zeitgeschichte anhand ökologischer, politischer und ökonomischer Aspekte, sondern auch davon, wie dünn das Mäntelchen unserer Zivilisation manchmal ist. Wie schnell Meinungsverschiedenheiten in Gewalt umschlagen können - und welche Rolle Politik, Medien und Zivilgesellschaft dabei spielen.Nach einem Baustopp bis Herbst ´97 wurde das Kraftwerk, schließlich doch errichtet. Die Folgen des Widerstands sind dennoch bemerkenswert…Marina Wetzlmaier und Thomas Rammerstorfer haben sich auf eine Spurensuche begeben und mit zahlreichen Akteur*innen des damaligen Konfliktes gesprochen.
Im Anschluss an die Buchpräsentation diskutieren sie mit Regina Lint und Herbert Huss.
Verbindliche Platzreservierung notwendig! Begrenzte Teilnehmerzahl - FREIWILLIGER KULTURBEITRAG
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